Feuermuse by Robin Gates

Feuermuse by Robin Gates

Autor:Robin Gates [Gates, Robin]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Gmeiner-Verlag
veröffentlicht: 2015-08-01T16:00:00+00:00


18. Feuer und Wasser

Im Lärm der abgefeuerten Walther hörte David seinen entsetzten Aufschrei kaum. Die Kugeln fegten so dicht an ihm vorbei, dass er glaubte, ihren Luftzug spüren zu können. Sie trafen das Becken, über dem sich die Flüssigkeit mit Alexander Korunds Form erhoben hatte. Das Glas explodierte förmlich, und das holografische Abbild brach in sich zusammen. Der Inhalt des Beckens ergoss sich über den Boden. Gleißende Funken flogen in alle Richtungen. Klirrend schlugen Glassplitter auf dem schneeweißen Boden des Kubus auf.

»Nein!«, keuchte Elára entsetzt. Sie versuchte aufzustehen, aber sie war zu geschwächt von der Kraftanstrengung, sich Caterinas Befehl zu widersetzen. Ihre Knie knickten erneut ein.

Das, was eben noch die Gestalt des toten Magiers aufgewiesen hatte, verteilte sich als golden glitzernde Flüssigkeit zwischen den Füßen der Anwesenden.

Caterinas Brust hob und senkte sich. Sie atmete schwer, den Blick zu Boden gerichtet. Keiner ihrer Begleiter wagte es, sie anzusprechen.

»Um Himmels Willen, was haben Sie getan!«, erklang Index’ empörte Stimme. David, der schon völlig vergessen hatte, dass das Programm noch immer anwesend war, zuckte zusammen. »Diese Aufzeichnung war unersetzbar!«

Die Anführerin der Ordensmänner hob den Kopf. »Ich will von dir kein weiteres Wort hören – oder du bist die nächste unersetzbare Aufzeichnung, die über den Boden schwappt!«

Index’ Gestalt schwankte entrüstet über seinem Becken hin und her, aber er entgegnete ihr nichts.

Caterina wandte sich an Elára. »Wenn du mir das Chromium-Amulett nicht freiwillig herausgibst, dann nehme ich es mir eben mit Gewalt.«

Sie schritt auf das Mädchen zu, doch es wich vor ihr zurück und umfasste den Rubin um ihren Hals mit ihrer Hand. Sie schloss die Augen. Im gleichen Moment bemerkte David, wie eine Veränderung mit ihr vorging. Ihre Haut schien in Sekundenschnelle zu schmelzen, und ihre Gesichtszüge fielen in sich zusammen. Caterina versuchte sie zu packen, doch sie hatte Elára kaum berührt, als sie mit einem Schmerzensschrei die Hand zurückzog.

Lorenzo zielte mit seiner Waffe auf das Mädchen und feuerte. Davids Herz machte vor Entsetzen einen Sprung. Erst als einen Sekundenbruchteil nach dem lauten Pistolenknall ein Becken direkt hinter Elára zersprang und seinen violetten Inhalt in alle Richtungen verspritzte, erkannte David, dass die Kugel Elára glatt durchschlagen hatte, ohne sie getroffen zu haben. Was eben noch ein menschliches Aussehen besessen hatte, war nun eine wabernde Masse, ähnlich der Lava in dem Feuerbecken auf dem Dach des Hauses, die in einem tiefroten Licht erglühte und eine enorme Hitze verströmte.

Noch ein Knall ertönte, noch eine Kugel flog durch das Feuerwesen hindurch, prallte kreischend vom Metallstreben eines der Regale ab, und blieb in der dicken, gläsernen Seitenwand des Kubus stecken. Francesco, der seine Waffe abgefeuert hatte, stieß einen bestürzten Fluch auf Italienisch aus, den David nicht verstand.

»Hört auf damit, auf sie zu schießen, voi idioti!«, schrie Caterina schrill. »Ich will nicht von einem Querschläger getroffen werden!«

Auf ihrem Gesicht spiegelte sich der rötliche Schein der Flammensäule, in die sich Elára verwandelt hatte. Langsam bewegte sich das Feuerwesen auf Francesco und Lorenzo zu. Die beiden wichen zurück. Cai nutzte ihre Unaufmerksamkeit, um zu David hinüberzuhuschen, ohne dass ihn einer der vier daran hinderte.



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